Zwei neue Fahrzeuge für die DRK-Bereitschaften Sulingen und Stuhr
Im Rahmen einer kleinen Feierstunde am DRK-Haus in Sulingen übergab Landrat Cord Bockhop am Donnerstag zwei Fahrzeuge an die DRK-Kreisbereitschaft: den ersten Gerätewagen Betreuung im Landkreis Diepholz für die Bereitschaft Sulingen und eine Netzersatzanlage für die Bereitschaft Stuhr.
Dass diese Fahrzeuge übergeben werden, sei ein gutes Zeichen dafür, dass das DRK – auch in Zeiten von Corona – noch etwas anderes mache als testen und impfen, sagte der Kreisverbandspräsident Horst Wiesch zur Begrüßung. Das Gebäude in Sulingen sei gut geeignet, um das Fahrzeug unterzubringen: „Wir fühlen uns geehrt, dass der Landkreis diesen Standort ausgewählt hat.“
„Wir sind froh, dass wir das Fahrzeug im letzten Jahr bekommen haben“, sagte Kreisbereitschaftsleiter Thorben Block. Der Gerätewagen, ein 18-Tonner von MAN mit Ladebordwand, gehört zu der in Sulingen angesiedelten Betreuungsgruppe. Er transportiert die Ausstattung, um bis zu 300 Menschen im Einsatzfall versorgen zu können. Dazu gehören unter anderem Feldbetten, Decken und Kissen, Bierzeltgarnituren, Einweg-Hygieneartikel für Männer und Frauen, aber auch ein Notstromaggregat, Wasserspeicher und ein Zelt samt Heizung. In der Regel würden die betreuten Menschen in Schulen oder Turnhallen untergebracht – dann könne das Zelt beispielsweise als Anmeldung dienen, erläuterte Block. Mit weiteren Gerätewagen (einer sei beispielsweise in Vechta stationiert) könne auch eine Zeltstadt aufgebaut werden.
Untergebracht ist die Ausrüstung in Gitterboxen. Sie können entweder mit einem mitgeführten Hubwagen per Hand oder, dank der schwenkbaren Seitenwände, mit einem Gabelstapler entladen werden.
Im Einsatz habe der Wagen eine dreiköpfige Besatzung, hinzu kämen die Betreuungsgruppen aus Siedenburg und Twistringen. Der Wert des vom Land Niedersachsen im Rahmen des Bevölkerungsschutzplans finanzierten Fahrzeuges betrage, inklusive Ausstattung, etwa 200 000 Euro. Sehr glücklich sei man, dass dafür in diesem Jahr 15 Führerscheine der Klasse C gefördert werden, sagte Thorben Block. „Der Wagen lässt sich sehr gut fahren.“
Die Kenndaten der Netzersatzanlage, einem auf einem Anhänger montierten Notstromaggregat, nannte Matthias Duden, Leiter der DRK-Bereitschaft Stuhr, wo sie als Ausrüstung der Technikgruppe stationiert ist. Mit ihr könnten im Einsatzfall wichtige Gebäude mit Strom versorgt werden: Sie verfüge über eine Leistung von 60 000 Kilovolt-Ampere und könne mit dem eingebauten 160-Liter-Dieseltank bei 75 Prozent Leistung über neun Stunden betrieben werden. Zu der Anlage im Gesamtwert von rund 50 000 Euro gehört ein Lichtmast mit zwei dreh- und schwenkbaren LED-Strahlern mit einer Lichtmenge von zusammen 200 000 Lumen – „damit kann man ein Fußballfeld beleuchten“, sagte Duden.
Die Fahrzeuge seien nicht erst wegen der Flutkatastrophe im Ahrtal angeregt worden, erläuterte Landrat Bockhop, ihre Beschaffung gehe zurück auf das Jahr 2017, als das Land Niedersachsen den Katastrophenschutz neu strukturiert hat. Sie seien eingebunden in ein System mit einheitlichen Strukturen und einheitlicher Beladung, deswegen auch gemeinsam einsetzbar: „Im Falle eines Falles können wir sie an die Nachbarn abgeben – oder die Nachbarn um Hilfe bitten.“
Bericht www.kreiszeitung.de vom 03.02.2022
Foto: DRK Stuhr